Willkommen in Tara'Unn ...
... einem Reich, das aus zwei Nationen besteht, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Nationen, die sich über viele Generationen hinweg bekriegt haben. Etwa zwanzig Jahre ist es her, dass die unabhängigen Staaten Tara'an (im Osten) und Unn (im Westen) nach einer verheerenden Niederlage der Unnen zum Vereinigten Königreich zusammengeführt wurden.
Tatsächlich könnten die beiden Nationen unterschiedlicher nicht sein. Ihre Einwohner, die Religion, die Kleidung, die Werte und Bräuche - es gibt kaum etwas, das beide Reiche gemeinsam haben. Doch von nun an hatten die Ta’ar und die Unnen einen gemeinsamen König, einen Ta‘ar. Er regierte mit gerechter Hand und versuchte nicht, den Unnen die Kultur der Ta’ar aufzuzwingen. Anstatt sich das Reich der Unnen einzuverleiben, erschuf er ein neues Reich: Tara’Unn. Ein Reich, in dem die Ta’ar und die Unnen friedlich Seite an Seite leben sollten. Der Grenzwall wurde abgebaut, Ta’ar als gemeinsame Landessprache festgesetzt, Unnen in den Hofstaat des Königshauses aufgenommen. Zwanzig Jahre lang herrschte Frieden zwischen den beiden Völkern.
Doch unter der Oberfläche brodelte es. Denn viele Unnen waren mit der Situation nicht zufrieden. Sie wollten keinen Ta’ar als König, sondern einen von ihresgleichen.
Als der König stirbt, ist vom Frieden, der unter dem geeinten Volk geherrscht hat, nichts mehr übrig. Ein Krieg um die Frage, wer sein Nachfolger werden soll, entbricht. Während die Tara’an davon überzeugt sind, dass einzig der Sohn des Königs sein Nachfolger werden kann, wollen die Unnen, dass nun ein Unn den gemeinsamen Thron besteigen soll.
Auf einmal gibt es sie wieder, die zwei Reiche. Mittendrin eine kleine Siedlung, der bei der Gründung von Tara‘Unn die Unabhängigkeit zugesprochen wurde. Verborgen vom Rest der Welt beherbergt sie das längst vergessene Volk der Crae. Niemand weiß mit Sicherheit, ob sie wirklich existieren. Oder ob sie einfach nur Wilde sind, die sich nur der Natur verschrieben haben – oder ob die Gerüchte stimmen, die man sich über sie erzählt. Gerüchte über übernatürliche Fähigkeiten. Man munkelt sogar, sie wären in der Lage, mystische, längst ausgestorbene Wesen heraufzubeschwören.
Doch als der Krieg ausbricht, ist niemand mehr sicher – nicht einmal sie.